HPV

Impfen gegen Krebs?

Ja, das geht! Seit 2006 können sich Menschen jeden Geschlechts gegen Humane Papillomviren (HPV) impfen lassen und verhindern damit eine Ansteckung mit den häufigsten Typen krebserregender HP-Viren.

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Was sind Humane Papillomviren?

Humane Papillomviren, abgekürzt HPV, sind weltweit verbreitete Viren, von denen inzwischen über 200 verschiedene Typen bekannt sind. Etwa 40 HPV-Typen befallen speziell Schleimhäute des Anogenital- und Mund-Rachenbereichs und werden durch Sexualkontakt übertragen. Man unterscheidet zwischen Niedrigrisiko- und Hochrisikotypen. Niedrigrisikotypen verursachen Feigwarzen (Condylome), die an den Vulvalippen, in der Vagina, am Penis und im Analbereich wachsen können. Meist tun sie nicht weh, aber sie können jucken, an der Unterwäsche scheuern und stören. Auch schämen sich die Betroffenen oft dafür. Hochrisikotypen können zu Krebsvorstufen und Krebs im Anal- und Genitalbereich sowie im Mund-Rachenraum führen. Eine HPV-Infektion verläuft in den meisten Fällen symptomlos und heilt von allein wieder aus, sie geht vorüber (transient). Bei 10 Prozent der Betroffenen bleibt die Infektion mit HPV aber im Körper (persistierend). So können sich über mehrere Jahre Krebsvorstufen und Krebs entwickeln.

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Die HPV-Impfung

Nachdem der Zusammenhang zwischen einer HPV-Infektion und der Entstehung von Krebs bewiesen war, arbeiteten Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler an einer Impfung. Heute stehen zwei Impfstoffe zur Verfügung: Der Neunfachimpfstoff schützt vor sieben Hochrisikotypen, die Krebs auslösen können, und zwei Niedrigrisikotypen, die Feigwarzen verursachen. Der Zweifachimpfstoff schützt vor zwei Hochrisikotypen. Den besten Schutz bietet die Impfung, wenn sie vor dem ersten sexuellen Kontakt stattfindet. Aber auch danach ist sie noch sinnvoll, selbst wenn es schon eine Ansteckung gegeben hat. Die Impfung bietet dann Schutz vor den anderen enthaltenen HPV-Typen, mit denen noch kein Kontakt bestand, denn viele Menschen stecken sich im Laufe ihres Lebens mehrmals und mit verschiedenen HPV-Typen an.

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Wer impft wen?

Seit 2018 empfiehlt die Ständige Impfkommission (STIKO) die HPV-Impfung für alle Geschlechter von 9 – 14 Jahren. Bis 17 Jahre übernimmt die Krankenkasse die Kosten und auch danach kann eine Kostenübernahme noch individuell besprochen werden. Wer vor der ersten Impfung noch keinen Geschlechtsverkehr hatte, ist mit hoher Wahrscheinlichkeit nicht infiziert. Aber auch nach dem ersten Sex ist eine Impfung sinnvoll, da sie gegen verschiedene HPV-Typen wirkt. Sie schützt dann vor den HPV-Typen, mit denen keine Ansteckung stattgefunden hat, die aber bei einem zukünftigen Sexualkontakt gefährlich werden könnten. Die Impfung können Ärztinnen und Ärzte für Kinder- und Jugendmedizin, Gynäkologie, Allgemeinmedizin (Hausärzt*innen) und Urologie vornehmen. Am besten fragt man direkt bei der Terminvergabe danach.

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